Eine orthopädische Matratze dient dazu, Menschen mit Rücken-, und Nackenschmerzen einen angenehmeren Schlaf zu ermöglichen. Der spezielle Aufbau kann Verspannungen verhindern, Beschwerden lindern, und für eine optimale Unterstützung sowie Entlastung der Wirbelsäule sorgen.
Inhaltsverzeichnis
Orthopädische Matratzen für Ihre Bedürfnisse
Wir haben uns die Top-Produkte für verschiedene Schlafpositionen ganz genau angesehen. Hier finden Sie bestimmt auch für Ihre Bedürfnisse das passende Produkt:
Orthopädische Matratzen bei Rückenschmerzen
Viele Menschen bedenken nicht, dass ihre individuelle Schlafposition, sowie ihre Körpergröße und unter anderem auch ihr Körpergewicht eine wichtige Rolle bei der Matratzenwahl spielen sollten. Auch das jeweilige Material sollte klug ausgewählt werden.

Eine orthopädische Matratze entlastet den Körper an den richtigen Stellen! Bild: ©volha_r – stock.adobe.com
Rückenschmerzen gehören mit zu den 3 häufigsten Gründen für schlechten Schlaf. Aus diesem Grund sollte jede Person, die anfällig für Rückenprobleme ist, sich Gedanken über ein optimal auf die eigenen Bedürfnisse angepasstes Schlafsystem machen.
Doch das ist leider selten der Fall – orthopädische Matratzen finden sich immer noch in recht wenigen Haushalten.
Dabei führt eine ergonomisch schlechte Matratze meist unmittelbar oder über einen längeren Zeitraum hinweg zu Verspannungen und Kreuzschmerzen verschiedenster Art. Ein Hexenschuss, ein steifer Nacken, Ischiasschmerzen – sie alle können die Folge sein.
Im schlimmsten Fall kommt es sogar zu einem Bandscheibenvorfall bzw. zu einer Bandscheibenprotrusion in der Lenden-, Hals-, oder Brustwirbelsäule.

Die Liegezonen sorgen für eine korrekte Schlafhaltung!
Sowohl eine zu weiche als auch eine zu harte Matratze ist ergonomisch schlecht. Wird die Wirbelsäule durch eine zu weiche Matratze nicht gut genug gestützt, kommt es zu einem ungesunden „Durchhängen“.
Ist eine Matratze wiederum zu hart, werden die Bandscheiben überlastet – es kommt zu schmerzhaften Druckstellen, Muskelverspannungen oder Durchblutungsstörungen. Auch Gelenksschmerzen sind nicht selten damit verbunden.
Perfekt ist hingegen eine Matratze, die eine ergonomisch korrekte Liegeposition ermöglicht: dabei sollte die Wirbelsäule eine gerade, natürliche Linie bilden und eine ausreichende Stützung sowie Entlastung an den richtigen Stellen erfahren.
Um dies zu gewährleisten, spielt das Material der Matratze eine entscheidende Rolle – und genau dafür sind orthopädische Matratzen konzipiert.
Aufbau einer orthopädischen Matratze
Der Aufbau einer orthopädischen Matratze orientiert sich exakt an den ergonomischen Bedürfnissen des menschlichen Körpers. Während wir beispielsweise an manchen Stellen, wie an den Schultern oder der Hüfte, angenehm in die Matratze einsinken sollten, ist dies bei anderen Stellen, wie dem Becken weniger vorteilhaft.

Eine orthopädische Matratze passt perfekt zu den individuellen Bedürfnissen. Bild: ©auremar – stock.adobe.com
Hier sollte stattdessen eine vernünftige Stützkraft vorhanden sein, damit die Wirbelsäule nicht verkrümmt. Zudem ist eine individuelle Einstellung des Schlafsystems ein sehr wichtiger Punkt für ergonomisch korrektes Liegen.
Eine orthopädische Matratze setzt diese Ansprüche in ihrem Aufbau um. Viele dieser Matratzen sind mit den berühmten 7-Liegezonen ausgestattet. Diese sorgen für eine optimale Anpassung und Punktelastizität an Ihren unterschiedlich zu entlastenden Körperstellen. Aber auch der jeweilige Härtegrad einer Matratze ist ausschlaggebend für den Liegekomfort.
Da der Körper über unterschiedliche Schwerpunkte verfügt, müssen sich die jeweiligen Zonen perfekt an die Körperpartien anpassen: der Schulterbereich sollte beispielsweise weicher sein, um Durchblutungsstörungen zu verhindern, während der Beckenbereich etwas härter ausfallen sollte, um ein „Abknicken“ bzw. ein Hohlkreuz zu verhindern.
Für wen sich eine orthopädische Matratze eignet
Natürlich sind orthopädische Matratzen kein Allheilmittel: das möchten wir mit aller Nachdrücklichkeit betonen!

Orthopädische Matratzen eigenen sich bei Schmerzen und Verspannungen. Bild: ©Kittiphan – stock.adobe.com
Dennoch können sie für viele Menschen und unterschiedlichste Rückenprobleme eine spürbare Linderung, und damit einen wesentlich besseren Schlaf bringen.
Sie können diese Matratzen aber auch als vorbeugende Maßnahme gegen Rückenprobleme in Betracht ziehen. Insofern sind orthopädische Matratzen dann für Sie geeignet, wenn Sie nach einer besseren Körperanpassung und einer Entlastung bzw. Stützung Ihrer Wirbelsäule suchen.
Gerade nachts benötigt die Wirbelsäule Zeit, um sich zu regenerieren. Nur so können wir die täglichen Alltagsbelastungen durch eine ausreichende Ruhezeit ausgleichen und unseren Rücken gesund halten.
Kaufratgeber für orthopädische Matratzen
Abschließend finden Sie hier einige hilfreiche Tipps, die Ihnen helfen sollen, eine rückengerechte orthopädische Matratze für sich zu finden, die qualitativ hochwertig genug ist, um für ein verbessertes Schlafgefühl zu sorgen. Achten Sie daher die folgenden wichtigen Kaufkriterien:
Tipp #1: Produktbezeichnung
Lassen Sie sich nicht von schlauen Werbetreibern austricksen! Die Bezeichnung „orthopädische Matratze“ ist nicht geschützt und kann daher prinzipiell von jedem Verkäufer verwendet werden.
Handelt es sich tatsächlich um eine orthopädische Matratze, kann diese entweder individuell eingestellt werden oder verfügt über ergonomische Liegezonen bzw. passt sich an den richtigen Stellen der Körperkontur an.
Da jeder Mensch unterschiedlich groß, schwer und breit ist, ist es für eine orthopädische Matratze außerdem wichtig, dass sie eine individuelle Einstellung auf Ihre Bedürfnisse erlaubt.
Achten Sie beim Aufbau also auch auf diesen Punkt. Im folgenden Video finden Sie noch ein paar zusätzlich Tipps zum Kauf von orthopädischen Matratzen:
Tipp #2: Das Material
Auch das Material ist ein entscheidendes Qualitätsmerkmal für eine orthopädische Matratze.

Auch der Matratzenaufbau ist ein entscheidendes Qualitätskriterium. Bild: ©fotoduets – stock.adobe.com
Häufig sind diese aus Viscoschaum oder Latex, aber auch aus Kaltschaum oder Gelschaum gefertigt. Oft ist auch eine Materialkombination sinnvoll, um die verschiedenen Eigenschaften und Vorteile der Materialien gemeinsam nutzen zu können.
Gerade bei Gelschaum Matratzen sollten Sie allerdings vorsichtig sein – diese tendieren dazu, trotz der guten Anpassung, Liegestellen zu bilden. Bei einem Wechsel der Schlafposition braucht es daher ein wenig Zeit, bis sich die Matratze wieder angepasst hat.
Sind hier vor allem auch keine Zonen vorhanden, handelt es sich höchstwahrscheinlich nicht um eine orthopädisch gerechte Matratze. Studieren Sie also die Produktbeschreibungen immer ausführlich und genau.
Für mehr Informationen zu den gängigen Matratzenmaterialien, helfen Ihnen vielleicht unsere tiefschürfenden Ratgeber zu:
✓ Gelschaum Matratzen
✓ Viscoelastische Matratzen
✓ Latexmatratzen
✓ 7-Zonen Matratzen
✓ Seitenschläfer Matratzen
Tipp #3: Der Härtegrad

Der Härtegrad sollte an Schlafposition und Körpergewicht angepasst sein! Bild: ©fotoduets – stock.adobe.com
Natürlich ist es wichtig, dass Ihre Matratze sich perfekt an Ihren Körper anschmiegt – dabei darf allerdings auch der Komfort nicht vernachlässigt werden. Mit dem Härtegrad bestimmt man die Härte und Belastbarkeit der Matratze.
Welche Härte die richtige für Sie ist, finden Sie am besten durch eine Angleichung an Ihre Größe und Ihr Körpergewicht heraus.
Leider gibt es aktuell keine allgemeingültigen Angaben zu den Härtegraden. Dennoch kann grob zwischen den folgenden Einteilungen unterschieden werden:
✓ H2 = mittel: für Personen mit 60 bis 80 kg
✓ H3 = hart: für Personen mit 80 bis 100 kg
✓ H4 = sehr hart: für Personen mit 100 bis 130 kg
✓ H5 = extrem hart: für Personen mit über 130 kg
Wie erwähnt sind diese Angaben unverbindlich: am besten lesen Sie sich die Kundenrezensionen der Matratze Ihrer Wahl genauestens durch. Häufig findet man dort Hinweise zum Körpergewicht und, ob der Härtegrad dafür geeignet ist. Prinzipiell sollten leichtere Personen und Kinder einen geringeren – schwergewichtigere Personen einen höheren Grad wählen.
Tipp #4: Das Raumgewicht
Je nach Material ist ein unterschiedliches Raumgewicht, angegeben in RG, von Vorteil. Die Matratze hält grundsätzlich länger, je besser das Raumgewicht ausfällt.
Für eine optimale Qualität bei viscoelastischen Matratzen empfiehlt sich ein RG zwischen 45 und 55. Bei Kaltschaumatratzen sind es RG 40 bis RG 50, Gelschaum Matratzen benötigen im Kern etwa RG 25 und für die Gelschaumplatte RG 50. Latexmatratzen sind perfekt mit einem Raumgewicht zwischen RG 70 und 90.
Tipp #5: Die Hygiene
Um gut zu schlafen, ist immer auch die Hygiene ein wichtiger Punkt. Daher setzen gute orthopädische Matratzen zusätzlich auch auf atmungsaktive und feuchtigkeitsregulierende Materialien. Bei diesem Kriterium sind Gelschaum Matratzen besonders positiv zu erwähnen.
Tipp #6: Die Schlafposition
Nicht jeder Matratzentyp ist unbedingt für jede Schlafposition geeignet. Beachten Sie daher:
Matratzen für Seitenschläfer
Die Halswirbelsäule muss gut entlastet werden, der Schulterbereich sollte in die Matratze einsinken können, um zusammen mit den Hüften gut gestützt zu sein. So verhindern Sie ein „Abknicken“ der Wirbelsäule. 7-Zonen-Matratzen mit elastisch-weicher Oberfläche sind als Seitenschläfer-Matratzen besonders empfehlenswert.

Beachten Sie beim Kauf Ihre bevorzugte Schlafposition!
Matratzen für Rückenschläfer
Ein variabler Härtegrad ist hier die beste Wahl. Eine nicht zu feste Oberfläche mit einer sehr guten Punktelastizität ist perfekt. Der Lendenwirbelbereich braucht eine zusätzliche Stützkraft, damit das Becken nicht durchhängt. Latexmatratzen oder Kaltschaummatratzen sind gute Matratzentypen für Rückenschläfer.
Matratzen für Bauchschläfer
Damit sich Ihre beanspruchte Wirbelsäule nachts erholen kann, ist eine zu harte Matratze keine gute Idee – aber auch bei zu weichen Modellen sollten Sie aufpassen. Gut ist auch hier eine Matratze mit einem variablen Härtegrad bzw. mit einer Höhenverstellbarkeit, sowie einer punktelastischen Oberfläche.

Als Bauchschläfer haben Sie andere Bedürfnisse als beispielsweise Seitenschläfer
Abschließend ist auch das richtige Kopfkissen wichtig, um eine orthopädisch korrekte Schlafhaltung zu ermöglichen.
Prinzipiell gilt: je härter die Matratze, desto höher sollte das Kopfkissen ausfallen, je weicher die Matratze, desto niedriger ist das Kopfkissen sinnvoll.
Haben Sie ein optimiertes Schlafsystem mit einer guten orthopädischen Matratze und dem passenden Kissen dazu gefunden, steht einem gesunden Rücken nicht mehr viel im Weg.
Sorgen Sie außerdem für eine regelmäßiges Rückentraining und befolgen Sie idealerweise die besten Tipps aus der Rückenschule. Ein ergonomischer Arbeitsplatz rundet das Programm rund um einen gesunden Rücken ab.
Titelbild: ©auremar– stock.adobe.com