Gesunder Schlaf ist wichtig und dementsprechend sorgfältig sollte auch die Matratze gewählt werden. Neben einer Reihe weiterer Kriterien, stellt sich zu allererst die Frage, welcher Typ von Matratze am besten für Sie geeignet ist. Zur Erleichterung der Kaufentscheidung stellen wir Ihnen die zwei beliebtesten Matratzenarten, Kaltschaum- und Federkernmatratze, vor und klären sie über die wesentlichen Vor- und Nachteile auf.
Inhaltsverzeichnis
Unterschied: Stahlfedern vs. Kaltschaum
Es ist nicht so schwierig zu erahnen: Der grundlegende Unterschied zwischen Federkern- und Kaltschaummatratzen besteht in ihrem Aufbau.

Der Härtegrad sollte an Schlafposition und Körpergewicht angepasst sein!
Während sich im Inneren von Federkernmatratzen hunderte von Stahlfedern befinden, besteht die Kaltschaummatratze aus Polyurethan-Schaumstoff.
Natürlich beeinflusst die Zusammensetzung wichtige Eigenschaften der Matratze, wie etwa Elastizität, Wärmedämmung, Feuchtigkeitstransport oder Haltbarkeit.
Ein Märchen ist hingegen, dass sich die beiden Matratzenarten in ihrer Festigkeit bzw. Härte grundlegend unterscheiden, denn Sie finden bei beiden Typen unterschiedliche Härtegrade bzw. Härtestufen.
Vorsicht: Es gibt bisher keine standardisierte Norm für die Härteangaben. Sie werden von den Herstellern häufig individuell getroffen. Gängig ist bei harten und weichen Matratzen beispielsweise die Einteilung von H1 (weich), H2 (mittel), H3 (hart) bis H4 (sehr hart).
Steckbrief: Federkernmatratzen
Die Stahlfedern in der Matratze federn Druckeinwirkungen gut ab. Sobald der Druck bzw. das Gewicht nachlassen, formt sich die Matratze in die Ausgangsposition zurück. Es gibt im Grunde zwei Typen von Federkernmatratzen mit unterschiedlichen Eigenschaften:
Typ | Aufbau | Eigenschaft |
---|---|---|
Bonellfederkern-Matratzen | Die Stahlfedern sind tailliert und miteinander verbunden. | flächenelastisch |
Taschenfederkern- Matratze | Die zylindrisch geformten Stahlfedern sind einzeln in Stofftaschen eingenäht und nicht miteinander verbunden. | punktelastisch |
Flächenelastisch bedeutet, dass die Matratzen den Körper insgesamt gut abfedern, sich aber nicht so gut an die Körperform anpassen. Für Seitenschläfer eignet sie sich eine flächenelastische Matratze daher weniger.
Sie sollten bei einer Federkernmatratze auf Modelle mit Taschenfederkern zurückgreifen, denn mehr Punktelastizität bedeutet automatisch auch eine bessere Anpassungsfähigkeit der Matratze an Ihren Körper. Sie gibt also nur an jenen Stellen nach, wo der Körper direkten Druck ausübt. Diese Taschenfederkernmatratze ist ein besonders empfehlenswertes Modell:
Trotz dieser zentralen Unterschiede haben alle Federkernmatratzen auch einige Merkmale gemeinsam. Ihre Vorteile sind:
✓ Langlebigkeit
✓ Einsetzbarkeit: vielfältig einsetzbar; können praktisch auf jeden Unterbau gelegt werden
✓ Gute Durchlüftung und optimaler Feuchtigkeitstransport
✓ Geringe Wärmedämmung: für alle geeignet, denen im Schlaf schnell zu warm ist
Zudem fällt auf, dass die meisten XL-Matratzen, bzw. Modelle, die für Personen mit hohem Gewicht angefertigt werden, (Taschen-)Federkernmatratzen sind. In diesen Fällen ist nämlich ihre Formbeständigkeit ein zentraler Vorteil.
Da moderne Taschenfederkernmatratzen (TFK-Matratzen) punktelastisch sind, eignen sie sich sowohl für Bauch-, als auch für Rücken- und Seitenschläfer. Bonellfederkernmatratzen gelten für Seitenschläfer hingegen als etwas unbequemer.
Die gemeinsamen Nachteile von Federkernmatratzen sind folgende:
✓ lassen sich kaum zusammenfalten (schwierig für Transport).
✓ Federkernmatratzen sind bei verstellbaren Bettrahmen nur eingeschränkt nutzbar.
Steckbrief: Kaltschaummatratzen
Kaltschaummatratzen sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Wichtiger Grund dafür: Aufgrund technischer Innovationen hat sich ihre Qualität und Haltbarkeit mit der Zeit enorm verbessert.
Kaltschaummatratzen zeichnen sich in den meisten Fällen durch einen sehr guten Liegekomfort aus, zudem haben sie folgende Vorteile:
✓ Wärmeisolation: Kaltschaummatratzen eignen sich für alle, die im Schlaf schnell frieren
✓ Hohe Atmungsaktivität
✓ Geringes Eigengewicht
✓ Auch für verstellbare Bettrahmen oder elektrische Betten geeignet
✓ Einfacher Transport (rollbar/faltbar)
Kaltschaummatratzen sind besonders punktelastisch. Bewegungen im Schlaf werden direkt abgefangen und gedämpft, es gibt also kein Nachfedern wie bei den Federkernmatratzen. Durch die groben und offenen Poren besitzen sie zudem eine hohe Atmungsaktivität.
Am häufigsten werden Kaltschaummatratzen aufgrund ihrer hohen Flexibilität und den vielseitigen Gestaltungsmöglichkeiten als 7-Zonen-Matratzen angeboten. Bei diesem Matratzentyp kann die Festigkeit des Materials an die verschiedenen Körperpartien angepasst werden. Folgendes Produkt sticht aus der Masse positiv hervor:
Damit wird die Wirbelsäule optimal gestützt und die Matratze kann sich an den verschiedenen Körperstellen perfekt anschmiegen. Kopf-und Fußzonen sind meistens etwas härter, als im Bereich der Schulter. Viele Menschen mit Rückenschmerzen greifen auf 7-Zonen-Kaltschaummatratzen zurück.
Neben den genannten Vorteilen, gibt es natürlich auch Nachteile von Kaltschaummatratzen:
✓ Für Menschen, die im Schlaf stark schwitzen ungeeignet
✓ Sie brauchen einen stabilen (oft teuren) Lattenrost als Unterlage
✓ Häufig unangenehmer Geruch in den ersten Wochen
Baby- & Kindermatratzen: Kaltschaum oder Federkern?
Bei Babys- und Kleinkindern reicht eine gewöhnliche Taschenfederkernmatratze oder Kaltschaummatratze mit abnehmbaren Bezug absolut aus.

Eine Matratze für Kinder sollte an den richtigen Stellen nachgeben
Der Kaltschaum sollte schadstofffrei sein, was aber bei allen in Deutschland hergestellten Produkten in der Regel ohnehin Norm ist.
Wichtig ist, dass die Matratze nicht zu hart/fest ist, darüber entscheidet aber nicht die Matratzenart, sondern ihr Härtegrad. Optimalerweise sinkt das Kind max. 3—4 cm in die Matratze ein.
Auf zusätzlichen Hokuspokus können Sie bei Kindermatratzen verzichten: Es gibt keine Hinweise darauf, dass es sich auf oft teuren, „biologischen“ Materialien wie etwa Rosshaar, besser schläft.
Hier wird vielfach einfach nur versucht mit viel Werbe-Bla Bla mehr Geld zu verdienen. Auch ergonomisch geformte Matratzen sind bei Kindern im Normalfall überflüssig. Erst nachdem das Kind fast vollständig ausgewachsen ist, macht es Sinn darüber nachzudenken.
Fazit
Die Frage: „Welche Matratze ist besser?“, lässt sich nicht pauschal beantworten. Sowohl bei Federkern- als auch bei Kaltschaummatratzen gibt es inzwischen qualitativ hochwertige Modelle, die sich in den Liegeeigenschaften kaum unterscheiden.

Bei der Wahl kommt es unbedingt auf die individuellen Präferenzen an!
Wie oben angeführt bestehen die wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden Typen im Gewicht, der Wärmeisolation und Luftzirkulation. Zusammenfassend lässt sich daher sagen:
- Federkernmatratzen sind in der Regel formbeständiger, höher belastbar und schwerer. Ihr Aufbau sorgt für eine gute Durchlüftung, daher eignen sie sich für Personen die im Schlaf tendenziell viel schwitzen.
- Kaltschaummatratzen sind leichter, isolieren Wärme gut und können individueller abgestimmt werden (7-Zonen-Matratzen). Für Menschen mit viel Nachtschweiß sind sie aber ungeeignet.
- Preislich kommen Sie bei Matratzen mit Bonellfederkern am besten weg. Der Nachteil von Bonellfederkernmatratzen: Sie sind nicht punktelastisch.
- Die Punktelastizität ist sowohl bei Taschenfederkern- als auch bei Kaltschaummatratzen gleichermaßen gegeben.
- An die Flexibilität von Kaltschaummatratzen kommen die Federkernmatratzen allerdings nicht heran. Bei flexiblen oder elektrischen Bettrahmen sollten Sie daher am besten zur Kaltschaummatratze greifen.
- Menschen mit Rückenschmerzen greifen häufig zu Kaltschaummatratzen mit 7-Zonen-Unterteilung.
- Den teuren Lattenrost kann man sich bei Federkernmatratzen sparen.
- In der Kategorie Haltbarkeit punktet die Federkernmatratzen, obwohl qualitativ hochwertige Kaltschaummatratzen inzwischen auch 7-10 Jahre problemlos benutzt werden können.